Das verflixte 7. Jahr

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Juli 28, 2011 | Liebe, Männer und Frauen

das verlixte 7. Jahr1 300x224 Das verflixte 7. JahrIn den USA scheitert die Hälfte aller Ehen innerhalb der ersten 7 Jahre. Ganz so wie bei Jennifer Lopez und Marc Anthony, die es, neben anderen Prominenten, nun ebenfalls erwischt hat. Und auch bei normal Sterblichen heißt es immer wieder „das verflixte 7. Jahr“. Alles Zufall oder ist wirklich etwas dran am Mythos dieses Jahres? Aber wenn schon Trennung, warum dann so oft zu genau diesem Zeitpunkt? Und was ist eigentlich dran an der Zahl 7?

Eigentlich gilt die 7 als Glückszahl. Außerdem markiert sie mit dem Juli den 7. Monat des Kalenders, die Zeit des Sommers, langer Tage und Nächte, Sonnenschein, Eiscreme und Urlaub. Im Mittelalter stand die 7 in der christlichen Zahlensymbolik für Ruhe, Gnade und Frieden. Die Stadt Rom wurde auf 7 Hügeln erbaut und hinter den 7 Bergen lebten Schneewittchen und die 7 Zwerge in lustiger Eintracht beieinander. 7 Weltwunder gab es in der Antike und nachdem Gott die Welt erschaffen hatte gönnte er sich am 7. Tag erst einmal eine wohlverdiente Ruhepause. Alles positive Eigenschaften. Vor allem aber ist die 7 aber eine Zahl mit Bedeutung.

Umso mehr, wenn man das Leben in bestimmte Phasen einteilt und dem antiken Philosophen Philo von Alexandrien Gehör schenken möchte, der die Auffassung vertrat, dass alle 7 Jahre eine bestimmte Lebensspanne endet, während eine neue beginne. So bekämen mit Abschluss der ersten 7 Lebensjahre Kinder ihre richtigen Zähne. Mit 14 kämen sie in die Pubertät, mit 21 beginne das Erwachsenenalter und nach Vollendung des 70. Lebensjahres sei schließlich die beste Zeit zum Sterben gekommen.

Während jedes 7. Jahr also eine Phase im Leben eines Menschen abschließt, bedeutet dies auch gleichzeitig eine Zeit des Übergangs. Übergänge bringen aber oft Veränderungen mit sich, die in einer Paarbeziehung durchaus zu Schwierigkeiten führen können. Können diese nicht überwunden werden heißt die logische Konsequenz dann häufig: Trennung; werden sie bewältigt hat man theoretisch bis zur nächsten Lebensphase Zeit die Klippen der Veränderungen und Übergänge zu umschiffen. Oder?

Eine andere Theorie besagt, dass viele Paare mit den Veränderungen in ihrer Beziehung nicht fertig werden, die entstehen, wenn ein Baby geboren wird. Zu diesem Ergebnis kam eine amerikanische Studie der Universität in Seattle, in der im Verlauf von sechs Jahren insgesamt 82 Pärchen beobachtet wurden. Während zwei Drittel der Paare, die im Versuchszeitraum Eltern geworden waren, kurz nach der Geburt des ersten Kindes zufriedener waren als kinderlose Paare, sank diese Zufriedenheit bald darauf deutlich unter das Niveau der Zufriedenheit kinderloser Paare ab.

Dies erklärten die Forscher mit einer Abnahme positiver Gespräche zwischen den Partnern und einer Häufung von Konflikten, die sie vor allem mit der Isolation von Mutter und Kind in der eigenen Wohnung und die dadurch eintretende Entfremdung von Freunden, Bekannten oder Arbeitskollegen (bzw. dem Ehemann?) erklärten. Nur fürs Protokoll: J.LO und Marc Anthony heirateten 2004, bevor vier Jahre später die gemeinsamen Zwillinge geboren wurden. Angeblich ging die Trennung von ihr aus…

Allerdings weisen wiederum neuere Statistiken darauf hin, dass Scheidungen am häufigsten in den ersten Jahren einer Ehe (Jahr vier und fünf) bzw. nach der Silberhochzeit vorkommen. Laut Statistischem Bundesamt betrug 2008 die durchschnittliche Dauer einer Ehe deutscher Paare bei der Scheidung 14,1 Jahre. Und hieß es nicht auch, dass J.LOs Ehe schon seit längerem keinen Bestand mehr hatte?

Allen Lebensphasen und Zahlenspielen zum Trotz lässt sich wohl nur eines mit Sicherheit sagen: Eine Beziehung ist vor allem eines: viel Arbeit, Kommunikation und Disziplin, will man es zu einer gemeinsamen und vor allem glücklichen Goldenen Hochzeit schaffen. Wobei den Partner dabei nach der Phase der ersten Verliebtheit nur noch als gegeben wahrzunehmen ebenso tödlich für die Beziehung ist wie die Angst vor vermeintlichen Beziehungsmeilensteinen. Wem es nämlich nicht gelingt den Partner immer wieder aufs Neue zu entdecken, an der Beziehung zu arbeiten und diese lebendig zu halten, der verliert den Kampf gegen die Zeit, die Gewohnheit und die Langeweile. Ganz egal, ob nach fünf, 7 oder 25 Jahren.

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Comments (2)

 

  1. [...] das wissen wir nicht erst seit Mario Barth oder diversen Publikationen zum Thema. Am Konzept Paarbeziehung Mann-Frau oder Frau-Mann scheint dennoch etwas dran zu sein, sonst würden beide Geschlechter es [...]

  2. [...] voreheliche Schulden geht, beide unterschiedlicher Staatsangehörigkeit sind oder Kinder mit in die Ehe gebracht [...]

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