Falscher Name = Pech in der Liebe?
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Oktober 10, 2011 | Dating, Flirten, Gut zu wissen
Was ist denn schon ein Name? fragt sich Shakespeares Romeo, als er sich bewusst wird, dass seine neue Flamme die Tochter der Todfeinde seiner Eltern ist. Spätestens beim Tod der beiden in der Familiengruft der Capulets dürfte ihm bewusst geworden sein, wie wichtig Namen in Wahrheit sein können oder dass man, trägt man den falschen auch durchaus mal Pech im Leben und in der Liebe haben kann. Dasselbe lässt sich, wer hätte das gedacht, auch auf das Online Dating übertragen.
Der richtige Name beim Dating im Internet erhöht nämlich den Erfolg beim Flirten, so das Ergebnis einer Studie eines Online Dating Portals, bei der insgesamt 900 Datensätze ausgewertet wurden und sich alles um die Frage drehte, wie die User allgemein auf Vornamen reagierten. Das Ergebnis ist eine Liste mit Namen, die von Usern als attraktiv oder eher nicht überzeugend eingestuft wurden. Die Vorgehensweise fand dabei wie folgt statt:
Das Portal schlägt dem Nutzer in regelmäßigen Abständen potentiell passende Partner vor, wobei der User mittels eines Filters bereits nach bestimmten Kriterien wie Alter oder Wohnsitz seine Suche eingeschränkt hat. Als weitere neue Komponente schlägt das Portal dem Flirtinteressierten den Vornamen des möglichen Partners vor. Hat der User anhand der angegebenen Daten (Alter, Wohnort, Name) Interesse an dem zur Auswahl stehenden Profil, konnte er oder sie sich durch Anklicken weiter über den Kandidaten informieren. Erfolgte auf den Vorschlag allerdings keine Resonanz, werteten die Experten dies als Desinteresse an der Person.
Ergebnis: Männer, die Kevin, Uwe oder Peter heißen, haben laut Studie, schlechte Aussichten auf eine Verabredung, genauso wie auf weiblicher Seite Johanna, Chantal und Sylvia. Auf der Sympathieskala punkten konnten dagegen Lukas, Paul und Felix sowie Lena, Katharina und Hannah. Im wertneutralen Mittelfeld tummelten sich dagegen unter anderem Christian, Andreas oder Michael bzw. Silke, Birgit und Lara. Vielen Dank liebe Eltern, was habt ihr euch bei der Namensgebung eigentlich gedacht?
Dass Namen in der Tat Gewicht haben und oft mit Vorurteilen belegt sind, gilt allerdings schon länger. Bzw. dass Menschen mit dem falschen Namen es manchmal schwerer haben können als andere. Und so sorgte eine (weitere) Studie der Universität Oldenburg 2009 für Aufsehen, die besagte, dass Schüler mit bestimmten Namen wie Kevin oder eben Chantal von ihren Lehrern eher negativer beurteilt würden als Hannah und Alexander. Bei der Namenswahl der eigenen Kinder daher auf zeitlose Namen wie Marie, Anna oder Michael zu setzen ist daher auch die Empfehlung von Psychologen der TU Chemnitz, die im Rahmen einer Diplomarbeit belegten, dass man beim Hören eines Vornamens unwillkürlich Schlussfolgerungen über das Alter und somit die Attraktivität und Intelligenz einer Person anstellt.
Hier wurden die Träger altmodischer Namen stets älter eingeschätzt als solche mit moderneren, wobei sich die logische Gedankenkette wie folgt fortsetzte: je jünger, desto attraktiver und je attraktiver, desto intelligenter lautete der laut Vornamen gezogene Schluss. Damit sei das wahrgenommene Alter die zentrale Information, die sich im Namen verberge, so Professor Udo Rudolph, Inhaber der Professur für Allgemeine und Biologische Psychologie in Chemnitz. Darüber hinaus ließen Namen mit religiösem Ursprung wie beispielsweise Sarah und David den jeweiligen Träger tatsächlich auch religiöser wirken. Was ist denn schon ein Name? Von wegen…
Bildquelle: S. Hofschlaeger / pixelio.de